Rücksicht Nehmen aus der Sicht einer 12-Jährigen
März 26, 2020Korkuyu sevgiye degişiyorum!
April 7, 2020Seit 2 Wochen steht nun also alles Kopf. Nichts ist mehr normal! Nichts ist mehr so wie es sein sollte. Jeder Tag beginnt mit neuen Entwicklungen und Schreckensnachrichten. Unser Alltag, unsere Routine ist plötzlich ausgehebelt. Selbst das Einkaufen verläuft nicht mehr unbedarft und nebenbei.
Und dennoch erwische ich mich jeden Tag dabei, dass ich denke alles ist normal. Ich vergesse komplett, dass wir in einer Ausnahmesituation leben.
Habe ich mich etwa schon an die neue Situation gewöhnt?
Ich beobachte mein Umfeld und tatsächlich haben wir alle nach bereits 2 Wochen neue Strukturen entwickelt, neue Abläufe und Routinen sind entstanden. Wer geht einkaufen? Wer übernimmt das Kochen? Wer kümmert sich um die Kinder und um das Homeschooling?
Auch unser Arbeitsalltag hat sich stark gewandelt. Egal ob wir nach wie vor ins Büro fahren oder daheim arbeiten, ob wir ohne Aufträge oder Beschäftigung sind oder neue Geschäftsideen entwickeln konnten. Eins haben wir alle gemeinsam: keiner arbeitet mehr so wie noch vor 2 Wochen!
Einige Dinge nerven nach wie vor und manche Dinge fallen uns schwerer als andere. Ob schwer oder einfach, wir haben alle einen Weg gefunden uns mit den Veränderungen zu arrangieren.
Wie konnte das so schnell geschehen?
Der Mensch ist doch ein Gewohnheitstier?
An Veränderungen, die wir positiv empfinden gewöhnen wir uns schnell. Sei es ein neues und besseres Handy oder ein tolleres Auto. Oft ist bereits nach kurzer Eingewöhnung schnell der Gedanke an das „Alte“ vergessen.
Bei Veränderungen die einfach „passieren“ und wir nicht als positiv empfinden fällt es uns doch deutlich schwerer. Da hilft auch nicht unbedingt der bekannte Spruch „Love it, change it or leave it!
Wegrennen geht nicht! Verändern auch nicht! Oder etwa doch?
Die gesamte Situation können wir leider nicht verändern, aber wir können unsere Sichtweise und den Umgang damit verändern. Wir haben die Entscheidung: entweder dagegen weiter ankämpfen und unnötig Energie verlieren, oder das Beste aus der Situation machen und sogar neue Möglichkeiten erkennen!
Wie das geht fragen Sie sich?
Ein Beispiel bei einem meiner Kunden zeigt das in Zeiten des Umbruchs einiges auch einfacher erscheint als sonst.
In den vergangenen Monaten hatte ich bei diesem Kunden angeregt die veralteten Prozesse zu digitalisieren, um die Effizienz zu steigern, aber auch um das Thema Nachhaltigkeit durch papierreduziertes Arbeiten zu fördern. Obwohl der Vorschlag prinzipiell für sinnvoll erachtet wurde, sah man keine Möglichkeit dies noch neben der hohen Arbeitsbelastung zusätzlich zu meistern. Letzte Woche mussten etliche Prozesse im Eiltempo digitalisiert werden, um allen Mitarbeitern Homeoffice zu ermöglichen. Erstaunlicherweise musste ich feststellen, dass genau die Mitarbeiter, die zuvor Bedenken geäußert hatten all diese Veränderungen zeitgleich zu meistern, nun die Chance nutzen und ihre gesamte Ablage digitalisiert haben!
Was wir nicht verändern können, sollten wir nicht akzeptieren, sondern vielmehr zu einer positiven Veränderung für uns gestalten.
Ich sage immer „alles dient, wir müssen nur erkennen wofür“.