TAUSCHE ANGST GEGEN LIEBE!
April 8, 2020Wenn man sich selbst kitzelt, kitzelt es nicht!
April 22, 2020„Man kann niemanden ändern, außer sich selbst!“ Toller Satz! Wer kennt diesen Satz nicht? Nur was bedeutet er für mich? Ich will doch niemand anderen ändern!
Oder vielleicht doch? Will ich nicht doch manchmal mein Gegenüber verändern? Wenn ich mich geärgert habe oder wenn ich mich ungerecht behandelt fühle?
Wollte ich nicht schon als Kind oft meine Eltern oder meine Lehrer ändern? Oder später auch mal meinen Chef oder die Kollegen? Wie oft wollen wir unseren Partner ändern?
Jedes Mal, wenn wir uns im Recht fühlen, wünschen wir uns das Verhalten unseres Gegenübers ändern zu können. Mit unseren Worten versuchen wir den anderen zur Veränderung oder eher zur Einsicht zu bewegen endlich das zu tun, was wir erwarten.
Nur wenn wir das nicht schaffen steigt der Frust noch mehr! Je mehr in uns das unangenehme Gefühl aufsteigt, desto mehr fühlen wir uns ungerecht behandelt, desto mehr häufen sich die Vorwürfe und in unserem Kopf kreisen immer dieselben Fragen:
Warum versteht mich keiner?
Warum nimmt keiner Rücksicht auf mich?
Warum hört denn keiner auf mich?
Warum werde ich so behandelt?
Warum immer ich?
Oft wenden wir uns in solchen Situationen ratsuchend an Freunde oder Vertrauenspersonen in unserem Umfeld.
Als ich mich vor Jahren im Job gemobbt fühlte bat ich darum einen internen Mentor zur Seite gestellt zu bekommen. Die Wahl fiel auf eine sehr hochranginge Kollegin in London. Zwei Wochen wartete ich auf einen Termin mit ihr und musste extra nach London dafür fliegen. Meine Nerven lagen blank, aber ich durfte auf keinen Fall vor ihr weinen. Ich riss all meinen Mut zusammen denn schließlich erhoffte ich mir von ihr die Hilfe, die ich so dringend benötigte. Nach 1,5 Stunden und 2 verheulten Packungen Taschentüchern fragte ich sie was ich tun soll. „Die einzige Person, die Du verändern kannst, bist Du selbst!“ war ihr Ratschlag. Ich war frustriert und enttäuscht. Ich kannte diesen Satz, der konnte mir aber hier nicht helfen. Ich war nicht das Problem, sondern die anderen und deren Verhalten mir gegenüber!
Was hatte ich erwartet? Bestätigung, Verständnis und Zuspruch für meine Situation! Das ich Recht hatte und meine Kollegen unrecht! Ich wollte bestimmt nicht hören, dass ich mich verändern muss! Die andern waren doch unfair!
Gut gemeinte Ratschläge, was wir selbst verändern können, fühlen sich in solchen Momenten wie Salz in einer offenen Wunde an.
Wenn eine Wunde allerdings nicht schmerzt, sind wir geneigt sie nicht zu beachten. Der Schmerz zwingt uns dazu näher hinzusehen und uns des Themas anzunehmen.
Meine Vorgesetzte hatte mich dazu gebracht mich mit meiner Wunde zu befassen. So schmerzhaft es war, erkannte ich, dass ich ein Muster entwickelt hatte, was das Verhalten meiner Kollegen weiter befeuerte. Mir wurde bewusst, dass keiner meiner Kollegin persönlich etwas gegen mich hatte. Keiner hatte das Ziel mich zu ärgern. Vielmehr waren wir alle konfrontiert mit Stress und Unsicherheit, die ausgelöst wurde durch eine große Veränderung im Unternehmen. Jeder war auf seine eigenen Bedürfnisse bedacht und fokussiert darauf sich selbst zu schützen.
Mit Vorwürfen und Selbstmitleid konnte ich das Muster nicht durchbrechen. Ich musste meine innere Einstellung und Haltung verändern. Weg von der passiven Rolle, mehr in die aktive Rolle! Weg von Vorwürfen und Erwartungen, hin zu Verständnis für die Bedürfnisse des anderen kombiniert mit klarer Kommunikation meiner Grenzen!
Veränderungen können sehr schmerzhaft sein, da etwas Neues Ungewissheit und Unsicherheit in uns auslösen kann.
Aber erst wenn der Schmerz groß genug ist, öffnet er Türen zur Veränderung.
Ich begleite Sie gerne auf Ihrem persönlichen Veränderungsweg. Kontaktieren Sie mich!
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