Wenn man sich selbst kitzelt, kitzelt es nicht!
April 22, 2020Auf welchem Ohr hörst Du am besten?
Mai 7, 2020Ich bin doch nicht bewertend!
Sie etwa?
Will irgendjemand bewertend sein?
Warum eigentlich nicht?
Dabei bewerten wir alle tagtäglichen Situationen.Täglich treffen wir ca. 20.000 Entscheidungen.
Das fängt schon morgens an, wenn der Wecker klingelt. Noch 10 Minuten schlummern oder gleich aufstehen? Wir bewerten in dem Moment, ob wir es uns erlauben können noch 10 Minuten länger liegen zu bleiben oder nicht.
Was ist also so falsch daran zu bewerten?
„Ich bewerte niemanden“ sagte vor Jahren eine Freundin zu mir. Der Satz brachte mich zum Nachdenken. Bewerte ich etwa andere? Wie finde ich bewerten? Bewerten kann doch auch positiv sein. Aber bewerten ist doch auch urteilen?! Nicht selten auch voreiliges urteilen!
Als Kind hatte ich gelernt, dass man nie über andere Menschen urteilen soll. Die Grundlage für einen respektvollen und toleranten Umgang miteinander!
Viel zu oft in meinem Berufsleben wurde über mich voreilig geurteilt. Mit meinem Migrationshintergrund, türkischen Namen und weiblichen Geschlecht war ich prädestiniert für Vorurteile die selten zu meinem Vorteil waren. Viel zu oft musste ich mich in meinem Leben dagegen mühsam behaupten. Also ist doch klar, dass ich bestimmt nicht voreilig über andere urteile!
Oder vielleicht doch?
Unsere Wahrnehmung ist aufgeteilt in 3 aufeinanderfolgende Schritte: Beobachten, Interpretieren und Bewerten.
Im Alltag unterscheiden wir meist nicht zwischen diesen Schritten. Sobald wir eine Beobachtung machen, wird in unserem Gehirn nach vorhandenen Mustern für eine ähnliche Situation gesucht. Sobald wir diese finden, wenden wir dieses Muster auf die aktuelle Situation an. Dies ist sehr hilfreich, um unsere Schnelligkeit und Effizienz zu steigern.
Was bedeutet dies aber in der Interaktion mit anderen? Viel zu schnell sind wir im Interpretieren und sogar Beurteilen von Situationen, ohne alle erforderlichen Informationen dafür zu erfragen oder abzuwarten.
„Wenn Du WENIGSTENS heute pünktlich sein könntest… (wenn Du es auch sonst nie bist)“
„Das MINDESTE ist, dass Du vorbereitet in unser Meeting kommst… (wenn ich schon sonst nicht viel von Dir erwarte) “
Manchmal sind es auch Aussagen, die nicht nur bewerten, sondern auch unser Gegenüber abwerten. Beispiele hierfür sind „ich sage aber die Wahrheit…. (du nicht)“ oder „ich weiß was gut ist… (du nicht)“
Es ist schwer sich einzugestehen, dass man doch unbewusst sehr viel bewertet.
Auch wenn solche Bewertungen zumeist uns nicht bewusst sind, sind sie eine große Quelle für Missverständnisse und Hindernisse in der Kommunikation.
Durch einfache Techniken kann man erlernen solche Bewertungen sich bewusst zu machen, um dieses Muster zu ändern. Wollen Sie mehr dazu erfahren, dann kontaktieren Sie mich.